Inkontinenz

    Synonyme, Querverweise

    • Harninkontinenz

    Ätiologie

    Der Harnblasenschluss beruht auf der Muskelkraft des Harnblasensphinkters und der Profiltiefe der Harnröhrenschleimhaut.

    Mit zunehmenden Alter oder als Folge einer Kastration kommt es zu einer Störung im Verschlussmechanismus, der im Beginn zu einem tröpfchenweisen Urinverlust führt, während der eigentliche Urinabsatz noch unauffällig ist. Im fortgeschrittenen Zustand kann kein Urin gehalten werden.

    Klinik

    Kontinenztagebuch

    Inkontinenz

    Definition bei Harnträufen nach Kastration bei der Hündin


    Grad 0

    Grad 1

    Grad 2

     

    Grad 3

     

    Grad 4

     

    Permanent kontinent

    Urinverlust ausschließlich im Liegen in < 50% der Liegezeit

    Urinverlust im Liegen in > 50% der Liegezeit

    Peritoneum im Wachzustand feucht in > 25% der Beobachtungszeit

    Urinverlust im Liegen in > 50% der Liegezeit

    Perineum im Wachzustand feucht in 25-75% der Beobachtungszeit

    Urinverlust permanent im Wach- wie im Schlafzustand

    Perineum immer feucht


    Diagnose

    Klinik

    Rektale Untersuchung

    Urinstatus

    Sonografie des Harntrakts

    Endoskopie

    Behandlung

    Zum Einsatz kommen überwiegend Medikamente, die in über 90% der Fälle erfolgreich sind.

    • Sympathomimetika / Phenylpropanolamin
      Die klinische Wirkung von Phenylpropanolamin bei Harninkontinenz basiert auf einer Stimulation der alpha-Adrenozeptoren. Dies verursacht eine Verbesserung und eine Stabilisierung der Verschlussfunktion der Harnröhre, die hauptsächlich von adrenergen Nerven versorgt wird.
    • Östrogen / Estriol

     

    Alle zur Zeit möglichen alternativen Behandlungsmöglichkeiten haben eine schlechtere Prognose, können aber erwogen werden, wenn die Medikamente nicht vertragen werden, die Dosierungsmöglichkeit ausgeschöpft ist oder der Besitzer keine Dauerbehandlung wünscht.

    • Aufpolsterung der Urethralschleimhaut mit Silikon
    • Operative Eingriffe: Allen gemeinsam ist eine Gewebsstreckung, da vorgedehnte Myozyten eine vermehrte Kontraktionskraft entwickeln.
      - Streckung des Blasenhalses durch Urethropexie
      - Kolposuspension am Ligamentum praepubicum
      - Zystopexie an der Bauchwand
    • Implantation einer Silikonmanschette um den Harnblasensphinkter (künstlicher Schließmuskel). Häufig führt dieser Eingriff aber zu einer narbigen Stenose der Harnröhre und der Eingriff muss rückgängig gemacht werden.

    Quellenangaben

    -> Quellenangaben

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