Kognitives Dysfunktions-Syndrom(CDS)/Demenz

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Hundesenior

Fast jeder kennt einen Menschen, der an Demenz erkrankt ist. Doch auch Hunde und Katzen können ganz ähnlich erkranken. Die Krankheit bekam den Namen Kognitives Dysfunktions-Syndrom, engl. Cognitive Dysfunktion Syndrome (CDS), senile Demenz oder auch einfach Hunde-Alzheimer. 

 

CDS gehört zum großen Kreis der altersbedingten Erkrankungen, die im Laufe der Zeit mit einer pathologischen Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten und Änderungen im Verhalten des Hundes einhergeht.

 

 

Im Anfangsstadium lassen sich die beginnend krankhaften Verhaltensänderungen nur schwer von normalen physiologischen Alterungsprozessen abgrenzen. Es kommt zu Problemen mit Erinnerung, Verwirrtheit, Ängstlichkeit und Desorientierung - ähnlich der Alzheimererkrankung beim Menschen.

Ätiologie

CDS entsteht durch irreversible degenerative Veränderungen wie Ablagerungen von Lipofuszin oder ß-Amyloid-Plaques im Gehirn. Bei vielen älteren Hunden findet man Anzeichen für die Erkrankung und es ist davon auszugehen, dass CDS relativ häufig vorkommt.

Symptome

Folgende Verhaltensänderungen oder Symptome deuten auf eine Erkrankung an CDS hin:

Verwirrtheit, Desorientierung

Ihr Tier geht an vertrauten Orten verloren oder es ist in einem Raum gefangen, weil es nicht mehr herausfindet.

 

Es steht auf der falschen Türseite.

 

Es hat den Anschein, das es vergessen hat, weshalb es aufgestanden ist oder rausgehen wollte.

 

Übliche Hindernisse können nicht mehr überwunden oder umgangen werden.

Stubenreinheit

Kleine Unfälle, die sich beginnen zu häufen, ihr Hund möchte zu unüblichen Zeiten Gassi gehen. Katzen finden ihre Toilette oder Katzenklappe nicht mehr.

Schlafrhythmus

Veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus, oft immer längere wache Phasen in der Nacht.

Wesensveränderung

Ihr Tier benimmt sich nicht mehr wie es selbst. Es zieht sich zurück, wirkt depressiv, erkennt vielleicht auch vertraute Familienmitglieder nicht mehr. Oft wird ein vermindertes Verlangen nach Zuwendung und Streicheln sowie ein reduziertes Interesse an Spielzeugen und interaktiven Spielen gezeigt. Besitzer oder bekannte Tiere werden weniger enthusiastisch als früher begrüßt oder sie reagieren gar nicht mehr auf die Ankunft oder Anwesenheit der Besitzer.

In Einzelfällen sind Hunde plötzlichen Stimmungsschwankungen unterworfen und insgesamt leichter reizbar. Dies kann in Familien mit Kindern besonders problematisch sein

Erinnerungsverlust

Reagiert nicht mehr auf bekannte Aufforderungen, hat gelernte Dinge vergessen, tut sich schwer Neues zu lernen.

Aktivität

Einige Tier werden immer ruhiger und sind nur noch schwer zu motivieren. Andere laufen ständig herum und noch wieder andere starren Löcher in die Luft.

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Lautäußerungen

Einige Tiere geben mehr Lautäußerungen von sich. Sie bellen, heulen oder miauen oft scheinbar ohne erkennbaren Anlass und besonders nachts.

Appetit

Einige Fressen deutlich weniger, andere deutlich mehr. Sie scheinen dann vergessen zu haben, das sie bereits gefüttert worden sind.

Diagnose

Nicht alle angeführten Verhaltensänderungen und Symptome werden von jedem Tier mit CDS gezeigt. Grundsätzlich sollten alle Erkrankungen, die zu auftretenden Symptomen führen können ausgeschlossen werden. 

  • Sehverlust: Ausschluss von Erkrankungen die zu Sehverlust führen
  • Hörverlust: Ausschluss von Erkankungen die zu Hörverlust führen können
  • Stubenunreinheit: Ausschluss von Erkrankungen die zu einem Verlust der Stubenreinheit führen können (z.B. Blasenentzündung, Blasensteine, Prostataerkrankung usw.)

Therapie

Beginnen Sie mit der Behandlung ihres Tieres so früh wie möglich. Da es sich um eine unheilbare, degenerative Erkrankung handelt ist eine Behandlung nicht auf Heilung, sondern auf eine maximale Verlangsamung des Krankheitsverlaufs ausgelegt. In Einzelfällen kann zeitlich begrenzt eine deutliche Verbesserung der Symptome erzielt werden.

Mit folgenden Maßnahmen können Sie Ihrem Tier immer helfen

  • Lassen Sie die Wohnräume möglichst unverändert. Häufiges Umstellen der Möbel verwirrt.
  • Werden Sie nicht grantig oder aufgeregt, wenn es zu "Unfällen" kommt.
  • Installieren Sie kleine Alltagshilfen, z.B. ein Radio im Wohnzimmer, damit sich ihr Tier an den Geräuschen orientieren kann.
  • Bleiben Sie in Interaktion mit ihrem Tier, auch wenn es so aussieht, dass es Sie vergessen hat.
  • Denken Sie sich neue kleine Spielchen aus oder legen Schnupperspuren mit den Lieblingsleckerli, ändern Sie den Spazierweg - halten Sie das Gehirn aktiv.
  • Trainieren Sie liebevoll die Dinge, die vergessen werden, z.B. den Platz der Toillette.

Nahrungsergänzungsmittel

Es gibt einige Präparate für die unterstützende Behandlung.

Medikamente

Die Wirkstoffe Selegilin und Propentofyllin werden in der Therapie der CDS verwendet.