Würmer 1: PetCheck - ein neues Testverfahren zur Aufdeckung von Wurmbefall

Die meisten unserer Hunde- und Katzenbesitzer kennen die Fragen, die bei der jährlichen Routineuntersuchung meist zum Abschluss von uns gestellt werden: Wann haben Sie das letzte Mal entwurmt? Haben Sie ihr Tier regelmäßig entwurmt? 

Die Antworten sind so verschieden, wie die Halter und ihre Tiere. Die einen entwurmen regelmäßig, doch von vielen hören wir auch Antworten wie: Das ist doch nur Gift oder mein Hund/meine Katze hat keine Würmer, der Kot sieht immer normal aus. 

Auch wenn uns das Thema sehr am Herzen liegt, fehlt manchmal in der Sprechstunde die Zeit, die es braucht das Thema umfassend zu beraten und unsere Tierbesitzer für regelmäßige Entwurmungen oder Kotuntersuchungen zu sensibilisieren.

Wir werden die Herbst- und Winterzeit nutzen, Ihnen im Blog das Thema näher zu bringen. Den Auftakt macht heute die Vorstellung einer neuen Nachweismethode. 

Wie wurde bis jetzt untersucht?

Gegenwärtig ist die Methode der Flotationsuntersuchung die am häufigsten verwendete Methode. Dabei wird Kot mit einer schweren Lösung gemischt. Die leichten Wurmeier treiben nach oben und können dann unter dem Mikroskop bestimmt werden.

Nachteile der Flotationsmethode

  • Fehlidentifikation: Pollen und sonstige Teilchen können fälschlicherweise als Eier identifiziert werden. 
  • Koprophagie: Falsch positive Ergebnisse bei Tieren, die Kot von anderen Tieren fressen 
  • Keine Eiausscheidung: Ist das Tier mit Würmern infiziert, die selber noch keine Eier produzieren (prä-patente Phase), kann die Infektion nicht festgestellt werden. Dasselbe gilt bei Infektionen mit Parasiten nur einen Geschlechts.
  • Intermittierende Eiausscheidung: Wurmeier werden nicht regelmäßig und in gleichermaßen hohen Mengen ausgeschieden. Die Kotprobe muss also eine Sammelkotprobe von mindestens drei Tagen sein.

Petcheck - eine neue Methode

PetCheck weist Spul- Haken- und Peitschenwürmer nach. Der Test verwendet eine neuartige, von IDEXX entwickelte Technologie zum Nachweis von Antigenen dieser drei Nematoden. Außerdem weist der Test Giardien nach.

Das besondere an diesem neuen Testverfahren ist, dass es mittels ELISA-Technologie nicht die Eier der Würmer, sondern von den Würmern ausgeschiedene Stoffwechselprodukte nachweist. 

Vorteile der Petcheck-Methode

  • Bessere Sensitivität: Die ELISA-Antigenmethode ist sensitiver, hat höhere Nachweisraten und erkennt auch präpatente und gleichgeschlechtliche Infektionen mit Parasiten. 
  • Höhere Spezifität: Der Test weist eine im Vergleich zur Flotation höhere Spezifität auf, da er spezifische Biomarker der jeweiligen Nematoden nachweist, unabhängig von der Eiausscheidung ist und nicht durch Eier anderer Parasitenspezies nach Koprophagie oder durch individuelle Fehlinterpretationen beeinträchtigt wird. 
  • Es ist nur eine einmalige kleine Probenmenge nötig

Wir führen selbstverständlich das PetCheck-Kit in der Praxis. Der Verkauf ist nicht an eine Untersuchung gebunden. Wir würden uns freuen, wenn wir mit diesem Blogbeitrag zu einer intensiveren Kotkontrollrate beitragen können.

Sind Sie unsicher wie oft Sie entwurmen bzw. untersuchen sollen? Sprechen Sie uns an, lesen Sie unseren nächsten Blogbeitrag zu diesem Thema oder informieren  Sie sich direkt auf den Seiten von ESCCAP  (www.esccap.de).