Erstmals nahmen an der NABU Umfrage "Stunde der Wintervögel" mehr als 100.000 Beobachter teil. Einige Vogelarten waren deutlich weniger präsent, vor allem Meisen und Grünfinken. Dazu gab es große regionale Schwankungen.
Bis zum 16. Januar haben 115.197 Beobachter aus 74.763 Gärten knapp 2,6 Millionen Vögel beim NABU gemeldet. Dies sind deutlich weniger Vögel als im Vorwinter. Ingesamt betrug der Rückgang ca. 15 Prozent über alle Arten hinweg.
Es fällt auf, dass Arten, die im Winter normalerweise starken Zuzug aus Skandinavien und Russland erhalten, besonders schlecht abschnitten. Dazu zählen besonders die Meisenarten.
Auf der anderen Seite blieben sogenannte Teil- und Kurzstreckenzieher, die uns in strengen Wintern verlassen, eher hier. Beispiele hierfür sind der Star und die Amsel oder die Ringeltaube.
Erklärungsversuche: NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller "Der Vergleich mit Daten aus der Beobachtung des Vogelzugs im vergangenen Herbst legt nahe, dass eine besonders geringe Wanderneigung vieler Vögel die auffallend niedrigen Vogelzahlen dieses Winters plausibel erklären. Vermutlich aufgrund des bis zum Beginn des Zählwochenendes extrem milden Winters haben manche Wintervögel in diesem Jahr wohl auf halber Zugstrecke Halt gemacht." Bei der nächsten großen Vogelzählung im Mai, soll dann überprüft werden, ob nicht auch eine andere Erklärung möglich ist. Das nämlich ein schlechter Bruterfolg im vergangenen Frühjahr zu der niedrigen Zahl beigetragen hat.
Der NABU hofft, daß sich an der Zählung im Mai, der "Stunde der Gartenvögel", bei der die Brutzeitbestände der heimischen Gartenvögel erfasst werden, sich wieder so viele Vogelfreunde an der Zählung beteiligen werden.