Hepatitis contagiosa canis

Ätiologie

Das canine Adenovirus 1 (CAV-1) kann beim Hund eine akute Hepatitis verursachen. Ungeimpfte Hunde jeden Alters können erkranken; häufiger tritt die Krankheit aber bei jungen Hunden unter einem Jahr auf. Perakute Todesfälle sind möglich und kommen besonders bei jungen, ungeimpften Hunden vor.

 

CAV-1 ist antigenetisch eng verwandt mit CAV-2, das einer der Erreger des canine infectious respiratory disease (CIRD) complex (früher „Zwingerhusten“) ist.

 

Eine Immunität gegen CAV-1 schützt auch gegen CAV-2 und vice versa.

Epidemiologie

Die Ausscheidung erfolgt mit:

  • Kot
  • Urin (bis zu 9 Monate)
  • Speichel

Inapparent infizizierte Hunde können Dauerausscheider sein.

 

Die Übertragung erfolgt:

  • direkt
  • indirekt oronasal

Das Wirtsspektrum beschränkt sich auf Caniden (Hunde, Wölfe, Füchse), die auch das Erregerreservoir darstellen. Beim Fuchs verursacht es die Rubarth'sche Krankheit, die eine zentralnervöse Erkrankung darstellt.

 

CAV-1 ist vermutlich wegen der konsequenten Vakzinierung weitgehend aus der Hundepopulation in Deutschland verschwunden. In den Ländern Osteuropas ist dieses Virus noch verbreitet und kann durch Importhunde nach Deutschland gelangen.

Pathogenese

Nach oronasaler Aufnahme vermehrt sich CAV-1 in den Tonsillen und regionalen Lymphknoten. Ab dem 4. Tag nach Infektion tritt eine 4 bis 8 Tage dauernde Virämie auf, in deren Verlauf es zu Fieber und Besiedelung

  • der Tonsillen
  • dem Endothel der Blutgefäße
  • den Hepatozyten
  • der Kornea
  • der Uvea

Später kann es zu Ablagerungen von Immunkomplexe in der Niere und am Auge kommen.

Eine Rolle von CAV1-Infektionen an der Entstehung einer chronischen Hepatitis wird diskutiert. 

Klinik

Das Krankheitsbild der HCC wird durch die Schädigung der Zielzellen bestimmt und ist aufgrund des breiten Spektrums der betroffenen Organe sehr variabel.  Die HCC kann perakut, akut, subakut, chronisch oder klinisch inapparent verlaufen.

 

Kommt es zur akuten Erkrankung, stehen die Befunde einer akuten Hepatopathie mit

  • Fieber
  • Apathie
  • Anorexie
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Abdominalschmerz
  • Ikterus
  • Hepatoenzephales Syndrom bei schweren Verläufen

Virusvermehrung in den Endothelzellen führt zu

  • Vaskulitis
  • Petechien
  • Verbrauchskoagulopathien

Subakute Verläufe können  zu eine Uveitis und einem Hornhautödem („blue eye“) führen .

 

Bei mangelnder Antikörperbildung kann das Virus in der Leber persistieren und zur chronischen Hepatitis führen.

 

Diagnose

Das Virusgenom kann mittels PCR nachgewiesen werden im

  • Urin
  • Blut
  • Nasensekret

Der Nachweis gelingt bei akuter Infektion auch durch Virusisolierung in der Zellkultur aus

  • Niere
  • Urin
  • Tonsillen
  • vorderer Augenkammer
  • Lebergewebe

Bei zytologische Untersuchungen werden intranukleäre Einschlusskörperchen in Hepatozyten gefunden.

Behandlung

Die symptomatische Therapie besteht aus

  • Infusionstherapie
  • Gabe von Antibiotika
  • Antiemetika
  • Analgetika
  • Antioxidantien

Prophylaxe

Die konsequente Impfung gegen Hepatitis contagiosa canis (HCC), verursacht durch canines Adenovirus Typ 1 (CAV-1), hat dazu geführt hat, dass diese Erkrankung in der westeuropäischen Hundepopulation nur noch sehr selten beobachtet wird.

Sporadisch wird der Erreger allerdings noch nachgewiesen und durch den Import von Hunden aus osteuropäischen Ländern gelangt das Virus auch wieder vermehrt nach Westeuropa.

 

Daher sollte nicht generell auf eine Impfung verzichtet werden. Die auf dem Markt verfügbaren Impfstoffe enthalten als Impfvirus CAV-2, welches aufgrund seiner antigenetischen Verwandtschaft eine Kreuzimmunität gegenüber CAV-1 induziert und gleichzeitig Schutz vor dem Beitrag des CAV-2 zum CIRD complex bietet. Es gibt keine Impfstoffe, die ausschließlich gegen Hepatitis contagiosa canis schützen, sondern es stehen ausschließlich Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung.

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Zuletzt bearbeitet

Juli 2021

 

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